Hausdorfer Chronik

Der Kultur- und Heimatverein Hausdorf e.V. erarbeitet eine Chronik für Hausdorf. Im Folgenden zwei Auszüge daraus.

Skattradition

„In Hausdorf gibt es langjährige Skattradition. Über Jahrzehnte ist bekannt, dass in Familien Hausskat gespielt wurde. Dies war neben wöchentlich einem Skatabend auch mit Familienfeierlichkeiten verbunden. Langjährige Skatclubs bestanden zu allen Zeiten im Ort. Aus dem Vorhandensein von stabilen Skatclubs im Ort entstand auch die langjährige Tradition der Hausdorfer Skatturniere in der Gaststätte Berghaus bei den Wirtsleuten Heidi und Klaus Findeisen. 1968 wurde das erste Turnier durch das Skataktiv ausgerichtet. Um 100 Tische zu erreichen, musste an vier Wochenenden Freitags ab 18.00 Uhr, Sonnabends ab 14.00 Uhr und Sonntags ab 14.00 Uhr gespielt werden. Im Laufe von 29 Jahren (2 Jahre wurde zur Wende ausgesetzt) verkürzten sich die Spieltage auf ein Wochenende und es wurden dabei ca. 120 – 140 Tische gespielt. Aus einem dörflichen wurde mit der Zeit ein regionales Skatturnier. Besonders engagierte Skatspieler der Vergangenheit waren u.a. Bruno Seckel aus Hausdorf und Martin Schönski aus Lunkgwitz.“

Kriegswirren

Seine Lage an einer einst vielbegangenen Straße hat Hausdorf fast allen Kriegswirren der Jahrhunderte ausgesetzt. Auch wenn unmittelbare Nachrichten aus älterer Zeit über Hausdorf nicht mehr vorliegen, zeigen doch andere Chroniken, dass doch damals besonders in den Jahren 1419 – 1436 alle Orte seiner Umgebung von grausamen und wilden Hussitenhorden geplündert und gebrandschatzt wurden. Das Schicksal wird auch an Hausdorf nicht achtlos vorübergegangen sein, besonders als 1429 der Hussitenführer Procob Dippoldiswalde nach Raub und Mord in Brand und Asche legte. Um gleichen Gefahren zu begegnen entsandte 1430 Burggraf Heinrich von Meißen Hunderte gerüstete Leute, die bei Reinhardtsgrimma Aufstellung nahmen.

1639 und 1642 waren die Jahre im Dreißigjährigen Kriege, in denen Schweden und Kaiserliche Truppen Weesenstein, Maxen und die umliegenden Dörfer plünderten und niederbrannten. Die Kaiserlichen waren zwar Freunde, aber sie hausten schlimmer als Feinde (,während die Schweden, von der vergeblichen Belagerung Freibergs kommend, der Weg über Dippoldiswalde, Hausdorf nach Pirna führte.) Nicht abgebrochen haben die Lasten, Kontributionen und Zwangsquartierungen um die Jahre 1705 – 1707, als im schwedischen Kriege auch die Gegend um Maxen davon betroffen wurde.

1758 aber war 14 Wochen lang ein Heerlager zwischen Hausdorf und Maxen. Ein Freibatallion Wunsch im Dorfe liegend zehrte alle Vorräte auf.

Schlimmer fügte sich das Jahr 1759 an. Die Schlacht bei Maxen, der Finkenfang genannt, nahm hier seinen Ausgang. Bei Hausdorf begannen die Kämpfe der gegen Maxen vorrückenden Österreicher. Und noch heute findet man auf den heimatlichen Fluren Kugeln, die von Freund und Feind dem Orte zugedacht waren. Häuser gingen in Flammen auf und die verschüchterten Einwohner flüchteten in Wald und Höhlen um das nackte Leben zu retten.

Noch einmal loderte die Kriegsfackel über Hausdorf zur Zeit der napoleonische Kriege. Wiederum Heerlager, Durchmärsche, Plünderungen, Raub und Mord.Die Gemeinde bezifferte  schon um 1812 den Kriegsschaden auf 20.000 Taler. Von 42 Pferden gingen 36 und von 233 Kühen 155 verloren. Alles war geraubt und Böden und Scheunen gähnend leer.“


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